Zeitungsbericht der Pirmasenser Zeitung 10.08.2006

Hoher Besuch von der Schwäbischen Alb

Gäste reisten von weither zum Waldfest des PWV Starkenbrunnen an

 

 
 

Bis zum Mittag hatten die Vorstandsmitglieder aus Fridingen bereits etliche Kilometer Pfälzerwald-Boden hinter sich und entsprechenden Appetit mitgebracht Die Besucher von der Schwäbischen Alb waren die Ehrengäste beim Waldfest des PWV Starkenbrunnen. Unser Bild zeigt (von links) SAV-Vorstand Fritz Sattler und Ehrenvorsitzender Anton Schiele, Wilma Schwalbach, Toni Grimm, Erna Sattler, Elsbeth Pfotzer, Willi und Hermine Ramsperger, Hans Mesle, Irene und Peter Beck. Empfangen wurden die Gäste vom 1. Vorsitzenden des PWV Starkenbrunnen, Artur Sommer. (Foto: Piperata)

 

 

"Auch wenn er hin und wieder grimmig geguckt hat, Petrus hat sich freundlich zurückgehalten beim Waldfest des Pfälzerwaldvereins am Starkenbrunnen."

 

 

Angenehm, wie die Temperatur, beschreibt Vorsitzender Artur Sommer Umsatz und Besucherzahl am vergangenen Sonntag. Trotz gerade zu Ende gegangenem Schlabbeflickerfest und weiterer aktueller Dorffeste dürften sich im Laufe des Tages so um die tausend Gäste eingefunden haben, schätzt er. Ganz besonders gefreut aber haben sich die Starkenbrunner über ihre Gäste aus dem ,,Schwabeländle".

Fritz Sattler, der erste Vorsitzende des Schwäbischen Albvereins e.V., war mit fast der gesamten Vorstandschaft des 145 Mitglieder starken Vereins aus Fridingen bereits am Freitag angereist. Das knappe Dutzend Besucher übernachtete im Waldhaus und brach erst am frühen Montag wieder Richtung Heimat auf. Mit nicht ganz 125 Jahren sogar noch älter als die Pfälzer Wäldler, haben sich die Donautaler dort als Wanderverein gegründet, sagt Fritz Sattler.

Nach einem gemeinsamen Wandertag in Fridingen, in der Region der ,,zehn Tausender" vor acht Jahren, hat man Freundschaft geschlossen und die Verbindung gehalten. Schließlich ,,hört der Pfälzer Wald ja am Rhein auf", lacht Artur Sommer, dann trifft man sich quasi auf ,,neutralem Boden", etwa in den Vogesen.

,,Fünf Tage sind wir voriges Jahr in den Vogesen zusammen gewandert", erzählt Fritz Sattler und Pirmasenser kämen regelmäßig zur Waldweihnacht nach Fridingen. Der kleine Ort mit 3300 Einwohnern liegt ganz in der Nähe, wo die Donau in der Erde ,,verschwindet" und rund 12 Kilometer weiter als die bekannte Aachquelle wieder auftaucht, berichtet Sattler. Und er sagte auch, dass es in Fridingen 25 eingetragene Vereine gebe, wobei der Schwäbische Albverein vermutlich zu den größten zähle. ,,I bin sälbr in fünf dinna", bestätigt er auf köstlich-schwäbisch die liebenswerte, kleine Schwäche der Schwaben, bereits mit ,,zweien ihrer Landsleute einen Verein zu gründen".

Mit viel Heiterkeit nimmt der Kreis ,,internationale" Dimensionen an, als sich den Pfälzern und Schwaben noch saarländische Gäste hinzu gesellen. Bis in's Saargebiet reicht der Pfälzer Wald noch nicht, bedauert ein Ehepaar, deshalb sei man halt Mitglied im Hauensteiner PWV geworden. Die Quierschieder Pfälzer Wäldler ,,kommen aber regelmäßig", bestätigte Artur Sommer. Die gute Hausmannskost und die humanen Preise dürften da nicht nur im Saarland ,,anziehend" wirken. Auch wenn ,,es Annche soi Erbsesubb aus'm Weschkessel" nicht gekocht hat, selbst gemachter Kartoffelsalat mit Schwenksteak oder Wurst, ,,Läwwerknepp mit Kraut" und was sonst noch Leckeres auf der Speisekarte stand, hat auf jeden Fall den Gaumen gestreichelt.

Von der Eröffnung bis gegen 13 Uhr haben die Brunnensänger ihr Publikum mit bekannten und weniger bekannten Wanderliedern unterhalten. Es überrascht immer wieder angenehm, selbst weltbekannte Stücke, wie etwa La Montanara und vergleichbare Sparte, im deutschen Text zu hören. Und die Wäldler sind Virtuosen in ihrem Metier. Die ,,Fidelen", die anschließend bis zum Ende um 18 Uhr ihr Bestes gaben, bevorzugten diese Richtung etwas gemischter, aber nicht weniger gut. Sie haben ziemlich „fidel aufgedreht", nach dem der Kampf durch die Technik endlich gewonnen war. »Schä war's mol widda", kam es irgendwo aus dem inzwischen ziemlich dichten Publikum.

 
         

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