100 Jahre Klettersport in der Pfalz

Am 4. September 1903 schlug die Geburtsstunde
des sportlichen Kletterns

 

Die Ersterkletterung des Rödelsteins steht am Begin des Klettersports in der Südwestpfalz

 
 

Der südliche Teil des Pfälzerwaldes ist eine der eindrucksvollsten Buntsandstein-Landschaften Westdeutschlands. Die über 100 Felsenstürme und 150 Massive geben dem Felsenland sein charakteristisches Gepräge. Die frei stehenden Türme und die mächtigen Massive, bis zu 60 Meter hoch, machen die Südpfalz zu einem der bedeutendsten Klettergebiete der  Mittelgebirge.

Am 4. September 1903 schlug die Geburtsstunde des rein sportlich ausgeführten Kletterns im pfälzischen Buntsandstein. Karl und Oskar Mugler aus Landau erkletterten hilfsmittelfrei den noch unbestiegenen Gipfel des Rödelsteins, der wie eine riesige Burg über Vorderweidenthal thront.

Die Zeit der Pioniere im Klettensport

Die Nachricht von dieser Besteigung inspirierte schon im Jahr darauf, 1904, einige junge Leute aus Landau und Annweiler diesen Sport auszuüben. Ab 1925 wurde die Erschließung der Felsen hauptsächlich von Kletterern aus Annweiler und Pirmasens vorangetrieben.
Nach dem Krieg drängte eine neue Generation auf den Plan, um die letzten Probleme im Felsenland zu lösen. Mit dem Altmeister Fred Frey, später mit Albert Friedrich und einigen anderen Seilgefährten gelangen Hans Laub innerhalb von 20 Jahren über 500 Erstbegehungen.

Alte Zeiten:
Kombinierte Kletterei mit Hilfe eines Baumstammes um die Jahrhundertwende.

 

Ab 1970 fand eine neue junge Gilde zum reinen Leistungsbezogenen Sportklettern. Ihnen gelang durch eine verbesserte Ausrüstung sowie durch fest einzementierte Sicherungsringe und ein gezieltes profihaftes Trainingsprogramm eine enorme Steigerung der Schwierigkeiten bis zum X.Grad. Die namhaftesten Vertreter dieser hohen sportlichen Leistungen stammen aus verschiedenen Regionen: Thomas Nöltner, der allzu früh verstorbene Wolfgang Güllich, Wolfgang Kraus, Richard Mühe.

Heute finden wir an über 100 freistehenden Felstürmen und mehr als 150 Massiven über 4000 Kletterrouten. Dem Kletterfreund eröffnet sich hiermit ein wahren „Felsdorado“, das reiche Ausbeute verspricht Routen aller Schwierigkeitsgrade.

Klettergeschichte der Pfalz

   

Hans Laub (74) hat den Hauptteil der Erschließung des Felsenlandes eingebracht.

Er war in den meisten Klettergebieten Deutschlands  und der angrenzenden Länder zum Klettern. Von den „100 Jahren Klettersport in der Pfalz“ war er ununter-brochen zwei Drittel davon aktiv. Er kennt die Geschichte des Kletterns wie kein Anderer.

Hans Laub, 75 Jahre, hat die Erschließung der Pfälzer Kletterfelsen in allen Entwick-lungsstufen miterlebt und mit ca. 500 Erstbesteigungen selbst mitgeprägt.

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